Industrie
Wasserstoff in der Industrie

Wasserstoff spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der Industrie, insbesondere im Hinblick auf die Dekarbonisierung und die nachhaltige Transformation verschiedener Sektoren wie der Chemie und Metallproduktion. Der Einsatz von kohlenstoffarmem oder vorzugsweise grünem Wasserstoff in Produktionsanlagen kann stofflich bzw. energetisch erfolgen und in beiden Fällen zu Reduktion der CO2-Emissionen führen. Um die Entwicklung und den Einsatz von grünem Wasserstoff zu fördern, haben die EU-Kommission und Bundesministerien umfangreiche Förderprogramme und Initiativen ins Leben gerufen.

TWh

667 von insgesamt 2.368 TWh à Energieverbrauch der deutschen Industrie im Jahr 2022.

Mio.

110 Mio. Tonnen CO2-äquivalente Treibhausgasemissionen der deutschen Industrie im Jahr 2023.

Mrd.

2,8 Mrd. EUR erhielt der deutschee Industriesektor an Förderung in der ersten Gebotsrunde der Klimaschutzverträge im Jahr 2024.

  • Die deutsche Metallindustrie ist industriepolitische von großer Bedeutung und steht vor großen Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045.
  • Werden die derzeitigen Förderinstrumente die Branche lange genug begleiten, bis der Wasserstoffmarkthochlauf erreicht ist? 
  • Werden im Jahr 2045 ausreichende Mengen an lokal produziertem und importiertem kohlenstoffarmem Wasserstoff und Wasserstoffderivaten für die Industrieanwendungen zur Verfügung stehen? 

Förderlandschaft in Europa und Deutschland für eine klimaneutrale Industrie 

Für die energieintensive Industriesektoren besteht eine zusätzliche Herausforderung darin, dass große Mengen an kohlenstoffarmen Brennstoffen benötigt werden, die besonders günstig sein sollten, um eine gewisse Wirtschaftlichkeit für den Abnehmer zu gewährleisten. Aus diesem Grund ist die OPEX-Förderung, d.h. die Förderung der Betriebsausgaben und der laufenden Kosten eines Unternehmens, für diese Anwendungen aufgrund des sich noch entwickelnden Wasserstoffmarktes derzeit entscheidend. Zu diesem Zweck hat die EU-Kommission das Förderinstrument CCfD (Carbon Contracts for Difference) zur Unterstützung von Wasserstoffprojekten in der Industrie eingeführt. Das Programm wurde von der Bundesregierung für deutsche Unternehmen angepasst und als Klimaschutzverträge bereits im Herbst 2023 vorgestellt und eingeführt. Dabei wird eine finanzielle Unterstützung gewährt, um die Differenz zwischen den Kosten für umweltfreundliche und konventionelle Produktionstechnologien auszugleichen. Der Vertrag stellt sicher, dass die Unternehmen für den höheren Preis einer umweltfreundlichen Lösung entschädigt werden, um Anreize zur Investition in Klimaschutz zu schaffen. 

Darüber hinaus bietet die EU-Kommission Förderinstrumente zur CAPEX-Förderung klimafreundlicher Produktionsanlagen (u.a. Innovationsfond) und ermöglicht die ad hoc Einzelnotifizierung besonders anspruchsvoller Transformationsprojekte.     

Bedeutende Förderinstrumente für die Dekarbonisierung der Industrie wurden auch von der Bundesregierung initiiert. Dazu gehört das Bundesförderprogramm Industrie und Klimaschutz, das Unternehmen dabei unterstützt, klimafreundliche Technologien in der Produktion zu entwickeln und umzusetzen. 

Wasserstoff in der Hamburger Industrie   

Die Wasserstoffpipeline HH-WIN der Hamburger Energienetze wird ab 2027 die wichtigste H2-Infrastruktur zur Versorgung energieintensiver Unternehmen mit lokal produziertem und zukünftig auch importiertem kohlenstoffarmem Wasserstoff in der Metropolregion Hamburg sein. 

Ein Teil des hySOLUTIONS-Partnerkreises wird von solchen Förderinstrumenten profitieren bzw. haben sich auf entsprechende Förderaufrufe bewerben. Die Chemie- und Mineralölindustrie sowie die Metallproduktion haben damit die Gelegenheit, bis 2035 bzw. bis 2040 große Schritte in Richtung Dekarbonisierung zu machen.    

  

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