Mobilität
Maritime Anwendungen

Auch die maritime Industrie leistet ihren Beitrag, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren und den Einsatz von innovativen Antriebstechnologien mit alternativen Kraftstoffen voranzutreiben, zu skalieren und zur Marktreife zu bringen. Gleichzeitig gilt es, die Versorgungssicherheit mit Waren und Energieträgern auf Basis erneuerbarer Energien an Land und auf See sicherzustellen.

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Rund 90% des globalen Handelsvolumens werden mit Schiffen transportiert.

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3% des globalen CO2 ausstoßen lassen sich der Schifffahrt zuordnen.

Tsd.

Täglich sind 90.000 Frachtschiffe unterwegs.

  • Gerade die Seeschifffahrt ist aufgrund von großen Distanzen und langen Reisedauern ein schwer zu dekarbonisierender Sektor.
  • Derzeit noch sehr knappe Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten für den Einsatz als Schiffs-Treibstoff.
  • Fehlende flächendeckende Infrastruktur zum Bunkerung von Schiffen mit Wasserstoff und dessen Derivaten.

Die Situation in der maritimen Industrie


Die maritime Wirtschaft ist als weltweit operierende Branche von den Auswirkungen diverser globaler Konflikte ganz besonders betroffen. Gleiches gilt auch für die Auswirkungen des Klimawandels. 

Aufwändige Ausweich- und Umgehungsrouten aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen entlang wichtiger Transportrouten und der zunehmende Bedrohungsgrad kritischer Infrastrukturen wie Häfen, kennzeichnen die Lage der Branche. 

Obwohl Schifffahrt in Bezug auf den Energieverbrauch die effizienteste Transportart ist, führt der großflächige Einsatz von Schweröl zu einem Ausstoß von Treibhausgasen, Stick- und Schwefeloxiden sowie Feinstaub. 

In ihrer Treibhausgasstrategie orientiert sich die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO an den UN-Zielen für Nachhaltige Entwicklung und sieht insbesondere eine Verringerung der Kohlenstoffintensität um 50% bis 2050 im Vergleich zu 2008 vor. Neben der Treibhausgasstrategie der IMO hat die Europäischen Kommission mit dem Plan „Fit for 55“ das Ziel definiert, bis 2050 den Energieverbrauch auf Schiffen um 80% zu senken. 

Darüber hinaus werden seit Januar 2024 die CO2-Emissionen von denjenigen größeren Schiffen (Bruttoregistertonnen > 5.000), die die Häfen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) anlaufen oder verlassen, unabhängig davon, unter welcher Flagge sie fahren (EWR/Nicht-EWR), in das EU-Emissionshandelssystem (ETS) einbezogen.

Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, ist eine Transformation von fossilen Energieträgern hin zu Wasserstoff, Methanol und Ammoniak sowie eine Steigerung der Energieeffizienz notwendig. Insbesondere lange Routen über die Weltmeere und geringe Verfügbarkeit der auf alternative Kraftstoffe ausgerichteten Infrastruktur stellen die Dekarbonisierung des Seeschiffsektors vor große Herausforderungen.
 

Das Bundesverkehrsministerium und das Bundeswirtschaftsministerium haben verschiedene Förderprogramme ins Leben gerufen, um die Entwicklung und den Einsatz von Brennstoffzellen und alternativen Energieträgern im maritimen Sektor zu unterstützen. Diese Programme zielen darauf ab, die Umweltbelastungen durch den Schiffsverkehr zu reduzieren und die Nutzung nachhaltiger Energien zu fördern.

 

Für Seeschiffe und Binnenschiffe gibt es spezifische Fördermaßnahmen, die unter anderem finanzielle Unterstützung für Forschungs- und Entwicklungsprojekte, den Bau von Prototypen sowie die Umrüstung bestehender Schiffe auf alternative Antriebstechnologien bieten. Die EU unterstützt ebenfalls solche Initiativen im Rahmen ihrer Umwelt- und Klimaschutzstrategien, um die maritime Industrie in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft zu lenken.

 

Maritimes Forschungsprogramm

MarLEN – CSA ZEWT, Horizon Europe

Mit MarLEN – dem Maritime Low Emission Network – ist zum Jahresbeginn 2025 eine neue europäische Initiative gestartet, die mit finanzieller Unterstützung des Bundeswirtschaftsministeriums und weiterer europäischer Partner klimafreundliche maritime Innovationen fördert. Die Coordination and Support Action (CSA) MarLEN wird in Deutschland vom Projektträger Jülich koordiniert und ist eingebettet in die Zero Emission Waterborne Transport (ZEWT) Partnerschaft innerhalb des Forschungsrahmenprogramms Horizont Europa.

Klimaschutzprogramm 2030
Im Rahmen dieses Programms werden Maßnahmen gefördert, die zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beitragen, einschließlich der Nutzung von alternativen Energieträgern in der Schifffahrt.

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