Um den Ausstoß von Treibhausgasen zu vermeiden, ist der Umstieg auf erneuerbar gewonnenen Wasserstoff und seine Derivate für viele Branchen die einzige Option. Dafür gilt es, die heimische Produktion von Wasserstoff ebenso wie den Import massiv zu beschleunigen. Auch die Verteilung und Speicherung von Wasserstoff müssen schnell hochgefahren werden.
Auf einen Blick
MW
Ab dem Jahr 2026: 100 MW Elektrolyse in Hamburg.
km
28.000 km soll das überregionale European Hydrogen Backbone bereits bis 2030 umfassen.
x
2x so groß wie die für 2030 geplante heimische Erzeugung (30 TWh) ist allein der Bedarf der Stahlindustrie (langfristig mind. 60 TWh).
- Bereitstellung und Abnahme von Wasserstoff müssen synchron hochgefahren werden.
- Der notwendige rasante Aufbau von Elektrolyseuren und Windkraft- bzw. Photovoltaik-Anlagen stellt Produzierende und Investierende vor große Herausforderungen.
- Unsicherheiten über die „richtige“ Technologiewahl erschweren die Entscheidung: Z. B. welcher Schiffskraftstoff ist der richtige – Methanol, Ammoniak, Methan?
Bereitstellung von Wasserstoff
Für Stahlerzeugung, chemische Grundstoffindustrie, aber auch für Mittel- und Langstreckenflüge sind Wasserstoff und seine Derivate technologisch und wirtschaftlich die einzige Möglichkeit, auf fossile Energieträger zu verzichten [Link auf Use Case „Wasserstoff in Industrie“]. Dieser Wasserstoff kann mittels Wasserelektrolyse in Deutschland produziert werden. Der größere Anteil des deutschen Wasserstoffbedarfs wird aber aus dem europäischen Ausland oder aus Übersee importiert werden. Neben dem Aufbau heimischer Elektrolyseure und zugehöriger erneuerbarer Stromversorgung ist somit auch der Aufbau von Importterminals mitsamt zugehöriger Hinterlandverteilung nötig.
Aktivitäten in Hamburg
Das Gelände des stillgelegten Kohlekraftwerks in Moorburg mitten in der Stadt Hamburg wird umgewidmet für eine großskalige Elektrolyse mit zunächst 100 MW Leistung. Großer Vorteil des Standorts ist der bereits vorhandene Anschluss ans Hochspannungsnetz, um die Anlage mit Strom von der Küste zu versorgen.
Um den lokal erzeugten oder importierten Wasserstoff zu den Nutzenden zu bringen, wird in Hamburg bereits jetzt das Wasserstoffverteilnetz aufgebaut. Aufgrund seiner Bedeutung hat die Bundesnetzagentur das Hamburger Verteilnetz als Bestandteil des bundesweiten Wasserstoffkernnetzes anerkannt.
Zudem gibt es in Hamburg verschiedene Bestrebungen zum Aufbau von Importterminals, die im frühen Stadium aus wettbewerblichen Gründen nicht öffentlich bekanntgemacht werden.
In den an Hamburg angrenzenden Bundesländern gibt es geologisch geeignete Formationen für die Speicherung von Wasserstoff sowie Erdgasspeicher, die umgewidmet werden könnten. Hamburg selbst ist vor allem Forschungsstandort im Bereich mobiler und kleiner stationärer Wasserstoffspeicher.
Der Beitrag von hySOLUTIONS
hySOLUTIONS unterstützt die Entwicklung von Wasserstofferzeugung, -import -transport und -speicherung mit ihren Kompetenzen als Projektentwicklerin. Wir bahnen Projekte an, vermitteln geeignete Partnerinnen und Partner, koordinieren Verbünde und bilden bei Bedarf die Schnittstelle zu den Zuwendungsgebenden in der Politik.
Förderung
Wasserstoffproduktion, -transport und -nutzung wird über die Important Projects of Common European Interest (IPCEI) gefördert, deren Antragsphase hySOLUTIONS für die Stadt Hamburg geleitet hat.
Auf europäischer Ebene bietet der Hydrogen Public Funding Compass interessante Fördermöglichkeiten für alle Wasserstoffprojekte an. Z. B. im Rahmen des Programms “Connecting Europe Facility – Energy" (CEF-E) wird Wasserstofftransport adressiert. Wenn ein großer Teil des Projektes aus Forschung & Entwicklung besteht, ist „Horizon Europe“ ein passendes Förderprogramm.
Auf nationaler Ebene ist der NOW-Förderfinder eine zuverlässige Quelle von Fördermöglichkeiten. Wenn lokale/regionale Fördermöglichkeiten angeboten werden, wird hier darauf hingewiesen.
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