Rund 20% aller CO2-Emissionen in Deutschland sind auf den Verkehr zurückzuführen. Die sukzessive Umstellung auf klimaneutrale Antriebe, ob nun bei Pkw, Lkw oder Bus, leistet einen substanziellen Beitrag zu einer klimaneutralen und lebenswerten Stadt. Zudem bieten Batterieelektrische Fahrzeuge künftig weitreichende Möglichkeiten zur Flexibilisierung und Unterstützung der Stromnetzinfrastruktur.
Auf einen Blick
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Hamburg hatte zum 01.01.2025 einen BEV Bestand von 4,19% (40.188 Fahrzeuge) und einen PHEV Bestand von 2,53% (24.208 Fahrzeuge).
GWh
Über 100 GWh Batteriekapazität verfügen alle in Deutschland zuge-lassenen Elektrofahrzeuge. Zum Vergleich: In Hamburg werden täglich 26 GWh Strom verbraucht.
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Ab dem Jahr 2030: 60% emissionsfreie Schwerlast-Lkw-Neuzulassungen in Deutschland.
- Ziel in Europa ab 2035: Pkw und Stadtbusse müssen emissionsfrei angetrieben werden, Schwerlast-Lkw müssen ihre CO2-Emissionen um 65% reduzieren.
- Ziel der Bundesregierung bis 2030: 15 Millionen Elektrofahrzeuge in Deutschland.
- Bis 2030 hat die Stadt Hamburg das Ziel, 10.000 öffentlich-zugängliche Ladepunkte an Hamburgs Straßen einzurichten.
Die Stadt Hamburg hat sich das Ziel gesetzt bis 2045 klimaneutral zu sein. Dies gilt gleichermaßen für den Straßenverkehr. Doch wie kann Klimaneutralität auf der Straße erreicht werden? Welche Technologie hat – bezogen auf die bestimmten Use Cases - welche spezifischen Vor- oder Nachteile?
Elektromobilität (Strom und Wasserstoff) als emissionsfreie Option
Batterieelektrische Antriebe stellen aktuell die in der Praxis am stärksten verbreitete Lösung zur Dekarbonisierung des Straßen-verkehrs dar. Dies liegt daran, dass batterie-elektrische Fahrzeuge bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen hinsichtlich des bereits vorhandenen Fahrzeugaufkommens, der technischen Zuverlässigkeit und der verfügbaren Fahrzeugmodellauswahl eine immer noch anfängliche, aber jedenfalls doch gesicherte Marktperspektive aufweisen. Zudem sind sie betrieblich die vergleichsweise kostengünstigste emissionsfreie Antriebsart (Strom vs. Wasserstoff vs. Synfuels).
Noch nicht entschieden ist hingegen die Marktperspektive bei Bussen und schweren Nutzfahrzeugen: Bei der Umstellung von Stadtbussen und schweren LKW, besonders mit hohen täglichen Laufleistungen, kann der Einsatz von Wasserstoff gegenüber batterieelektrischen Lösungen sinnvoll und wirtschaftlich sein. Dies hängt jedoch stark von den lokalen Gegebenheiten und dem Einsatzszenario ab. Der Einsatz von auf Wasserstoff basierenden Kraftstoffen (E-Fuels) wird im Straßenverkehr aufgrund der noch fehlenden Verfügbarkeit und den prognostizierten hohen Kosten nach aktueller Einschätzung eher die Ausnahme bleiben.
Hamburgs vielfache Maßnahmen zur Umstellung auf klimafreundliche Fahrzeuge
Auf dem Weg zu der für 2045 angestrebten Klimaneutralität sind in Hamburg unter anderem die folgenden Maßnahmen auf den Weg gebracht worden.
Linienbusse
Auch für das Rückgrat des urbanen Verkehrs, den ÖPNV, wird eine umfassende Emissionssenkung angestrebt. Seit dem Jahr 2020 beschaffen die beiden städtischen Verkehrsunternehmen Hamburger Hochbahn (HOCHBAHN) und Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (vhh mobility) ausschließlich Elektrobusse. Mittlerweile sind mehr als 500 dieser Fahrzeuge auf Hamburgs Straßen unterwegs. Eine komplette Umstellung der Flotten wird bis 2032 angestrebt.Schwere Nutzfahrzeuge
Nach Einschätzung der LKW-Hersteller werden im Jahre 2030 bereits 65% der Neuzulassungen im Schwerlastverkehr klimaneutral angetrieben sein, ein Großteil elektrisch9. Die systematische Planung und Umsetzung von Ladeparks für E-Trucks und die Erweiterung von Wasserstofftankstellen auf die spezifische 350 bar-Druckstufe für die Wasserstoffbetankung von LKW zeigen deutlich, dass sich Standorte wie Hamburg auf die Antriebswende im Schwerlastverkehr gründlich vorbereiten.
Pkw und leichte Nutzfahrzeuge
Zur Umstellung auf klimaneutrale Antriebe treibt die Stadt Hamburg den Aufbau der Ladeinfrastruktur voran. Bis 2030 werden 10.000 öffentlich-zugängliche Ladepunkte für Pkw und leichte Lkw aufgebaut (Deutlicher Ausbau der E-Ladeinfrastruktur in den kommenden Jahren). Zusätzlich stehen sowohl für Carsharing-Fahrzeuge als auch für die Taxi-Branche exklusive Ladestationen zur Verfügung. Seit Anfang 2025 ist der Einsatz von klimafreundlichen Fahrzeugen verpflichtend, um eine neue Taxi-Konzession zu erhalten.
Konzipieren, unterstützen, vernetzen
hySOLUTIONS begleitet die hier genannten Maßnahmen sowohl während der planerischen Vorläufe als auch im Rahmen der späteren Umsetzung. Im Fokus steht hierbei die Konzipierung von Maßnahmen und Vernetzung mit relevanten Partnerinnen und Partnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, die für eine erfolgreiche Umsetzung notwendig sind.
Förderung
- Förderinitiative "Green Potential Screening" | IFB Hamburg
Die Hamburger Investitionsbank (IFB) fördert über den Aufruf „Green Potential Screening“ Durchführbarkeitsstudie zur Identifizierung und Konkretisierung von Innovationpotenzialen im Sinne des Klima- und Umweltschutzes. Antragsberechtigt sind Unternehmen und Konsortien aus Unternehmen, die über eine Betriebsstätte in Hamburg verfügen, sowie Hochschulen/n Forschungseinrichtungen mit Betriebsstätte in Hamburg, wenn sie Kooperationsbeteiligte eines antragstellenden Unternehmens sind.
- CEF Transport Alternative Fuels Infrastructure Facility (AFIF) call for proposal - European Commission
Die Europäische Union fördert den Aufbau von öffentlich zugänglicher Lade- und Tankinfrastruktur an urbanen Knotenpunkten. Ziel der Förderinitiative ist die Verbesserung der verkehrlichen Konnexität innerhalb Europas. Antragsberechtigt sind öffentliche und private Unternehmen.
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